Kleines Flamenco-ABC

 

Alegria
Der festliche Tanz unter den Bailes flamenco. Sie ist im Prinzip wie Soléa ein typisch weiblicher Tanz, der aber mit einer stärkeren Betonung auf die Zapateados (Fußmusik). MEIN PERSÖNLICHER LIEBLINGTANZ!

 
Buleria
Bei Flamencoveranstaltungen oft krönender Abschluss zum Finale. Die Bailaores und Bailaoras tanzen zu der Buleria kleinere Solos während die Anderen die Tänzer durch Jaleos (aufmunternde Zurufe) und Palmas (rhythmisches Klatschen) anfeuern. Burleske (Spaß machen) und akrobatische Einlagen prägen die kurzen Soloparts der Tänzer. Während der Bulerias weicht die ganze Schwere und Ernsthaftigkeit einer für den Flamenco eher untypischen Ausgelassenheit.


Compás

Takt, Rhythmus, der jeweils mit einem bestimmten Flamencostil verbunden ist. Grundschlag der Musik: 4-er oder 12-er Compás.


Duende
Im Allgemeinen wird er als Geist des Flamenco bezeichnet. Er überkommt den Flamencokünstler zumeist in einer Art Trancezustand.


Escobilla
Perkussiver "Fußteil" eines Tanzes. Zapateado und Redoble sind Techniken der rhythmischen Fußarbeit des Tänzers.


Falseta
Spielart der Gitarre. Bei der Falseta übernimmt der Gitarrist den Melodiepart. Übrigens kommt auf ca. 44 Gitarristen eine Gitarristin ;-)


Gitano

Bezeichnung für die Sinti und Roma in Andalusien. Dieser Begriff entspricht dem englischen Begriff “Gipsy” und in etwa dem deutschen Begriff “Zigeuner”, der jedoch äußerst negativ belegt ist und von den Sinti und Roma als Schimpfwort verstanden wird. Der Gegensatz von Gitano ist Payo.

 
Ida y vuelta
In der direkten Übersetzung „hin und zurück“ - Lieder, die jene aus Lateinamerika mitgebracht hatten, die den Atlantik überquert hatten und zurückgekommen waren. Häufig wurden diese Lieder flamencisiert.


Juerga
Eine Flamencoveranstaltung im privaten Kreis. Die Juergas trugen maßgeblich dazu bei, dass der Flamenco aus dem engen Kreis der Gitanogemeinde hinausgetragen wurde und uns heute zugänglich ist. Mit ihren spontanen Improvisationen vergleichbar mit einer Jamsession im Jazz.


Kastagnetten bzw. Palillos
Zwei durch ein Band verbundene Halbschalen meist aus Holz, die durch eine besondere Spieltechnik ein rhythmisches Klappern erzeugen. Obwohl die Kastagnetten häufig für ein für den Flamenco typisches Instrument gehalten werden, gehören sie eher zu der andalusischen Folklore.


Letra
Text eines Flamencogesangs oder -liedes.


„ole“
Positiv anfeuernder oder lobender Zwischenruf.


Palmas
Rhythmisches Händeklatschen, das den Tanz oder den Gesang begleitet. Die Schlagtechnik variiert: Normalerweise schlägt man den Fingern der einen Hand in die Handfläche der anderen (Claras), will man aber den Gesang nicht übertönen, so dämpft man den Klang, indem man beide Handflächen gegeneinander schlägt (Sordas).


Rumba
Ein Tanz und Gesang lateinamerikanischer Herkunft. Eigentlich ist kubanische Rumba nie zu einem typischen Stil des Flamenco geworden - sie beschränkt sich im Bereich des Flamencos nur auf wenige Stücke -, obwohl sie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Spanien zu einem ausgesprochen populären Tanz avancierte. Populär auch durch die französischen Gipsy Kings.
 

Sevillana
Die Sevillana, ursprünglich ein Tanz im ¾-Takt, erfreut sich zunehmender Beliebtheit, sodass sie sich ständig weiterentwickelt und ihre metrische und musikalische Struktur ändert. Meist wird sie paarweise getanzt. Auch auf großen Festen (Ferias). Manchmal gar in der Disco.


Tango
Der Tango folgt, für den Flamenco eher ungewöhnlich nicht einem Zwölfer-, sondern einem Viererrhythmus, ebenso wie der vom Tango abstammende Tiento, die aus Lateinamerika stammende Rumba und die Colombiana. Der Tango flamenco, der nichts (mehr) gemein hat mit den argentinischen Tangos, gehört zu den Cantes festos, den festlichen Gesängen. Zusammen mit der Siguiriya, der Soleá und der Toná bildet der Tango die vier Grundfesten des Flamenco.
 

Villancico
Ursprünglich eine mittelalterliche Gedichtsform, heute aber ein Weihnachtslied, das es in vielen flamencisierten Formen gibt.


Zambra
Ursprünglich ein maurisches Fest, auf dem getanzt und musiziert wurde. Später dann wurde der Begriff übernommen für die Aufführungen der Gitanos am Sacromonte in Granada. Letztendlich wurde aus der Zambra ein Liedform, die nach Art des Flamenco gespielt wird.

 

 

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